Der schönste Liebesbeweis? Ist viel subtiler als man vielleicht denkt…

Der schönste Liebesbeweis? Ist viel subtiler als man vielleicht denkt…

Mal ehrlich: Wenn Sie die Wahl hätten, zwischen einem Partner, der sie mit schönen Dingen überhäuft, aber irgendwie nicht anwesend ist – oder einem, der weniger durch Präsente, dafür aber mit physischer wie geistiger und emotionaler Präsenz in Ihrem Leben punkten kann; welchen würden Sie nehmen?

Tatsächlich ergab unsere jüngste Umfrage, dass 80% der Teilnehmer*innen die Faktoren „Zeit und Aufmerksamkeit“ als schönsten – oder vielmehr überzeugendsten – Liebesbeweis ansehen. Und erstaunlicherweise die Option „verbale Liebesbekundungen“ mit nur 3,5% auf den hinteren Platz verwiesen. Womit das urklassische und einst bedeutungsvolle „Ich liebe Dich“ vielen längst nicht mehr als ultimatives Bekenntnis reicht.

Präsenz geht vor Präsent

Es ist also die Tat, die im Kontext von Liebe zählt; nicht das flüchtige Wort, das manchmal schlicht zur Phrase verkommt. Denn einem Menschen bewusst nah sein zu wollen, mit ihm die sprichwörtlichen Dimensionen von Zeit und Raum zu teilen, sich auf ihn einzulassen und stets dialogbereit zu sein – das bekundet wahres Interesse, baut Vertrauen auf, impliziert Verlässlichkeit. Also mithin alles, was wahre Liebe ausmacht. Ein „Ich liebe Dich“ ist hingegen schnell gesagt; mitunter aber gar nicht so ernst gemeint, wie es zunächst suggeriert. Zumal es immer eine Reaktion des Gegenübers einfordert. Schließlich gilt es als unhöflich und „lieblos“, diese Worte unerwidert, oder zumindest unkommentiert, im Raum stehen zu lassen.

Die persönliche Geste

Bleibt eine andere Form der Liebesbekundung: die persönliche Geste. Die sich materiell wie immateriell äußern kann. Doch ob Schmuck, Blumen oder die berühmt-berüchtigte Liebesode unter dem Balkon; die persönliche Geste hat häufig das Potenzial uns zu überrumpeln. Weil die vermeintliche Überraschung uns auf dem falschen Fuß erwischt. Oder wir sie – vielleicht zu Unrecht – an Bedingungen geknüpft sehen, demnach wiederum eine Reaktion verlangt. Im schlimmsten Fall kann sie sogar zum Fremdschäm-Moment werden. Weshalb die „persönliche Geste“ auch nur von 16,5% der Befragten als Liebesbeweis favorisiert wird.

Zeit und Aufmerksamkeit sind nicht das gleiche

Dennoch hat auch die geschenkte Zeit ihre Tücken; ist sie doch nicht gleichbedeutend mit Aufmerksamkeit. Körperlich anwesend zu sein und seine Zeit mit jemandem zu verbringen, heißt noch lange nicht, ihn wertzuschätzen und wirklich „präsent“ zu sein. Mobiltelefonen oder anderen Ablenkungen sei (Un)Dank. Bestimmt haben Sie auch schon die vielen Paare bemerkt, die sich im Restaurant gegenübersitzen und – mal einseitig, mal im Doppelpack – ihr Smartphone beanspruchen. Was wichtiger zu sein scheint, als sich zu unterhalten und auszutauschen. So mag man Zeit miteinander verbringen – doch die Achtsamkeit gilt nicht dem anderen, sondern einem Surrogat, dem wir den höheren Stellenwert geben.

Es ist also die Aufmerksamkeit, die letzten Endes ausschlaggebend ist. Das offene Ohr. Die Bereitschaft zuzuhören und aufeinander einzugehen. Das Vermögen, den anderen mit allen Sinnen an- und wahrzunehmen, ohne abzuschweifen und anderen Dingen den Vorzug zu gewähren. Und das nicht nur in der Phase erster Verliebtheit, vielmehr dauerhaft und allumfassend. Mithin „zeitlos“ und „raumübergreifend“. Also auch dann, wenn wir woanders sind als der Lebensmensch und dennoch seine Nähe suchen.

Gesten & Worte als fortgeführte Achtsamkeit

Wir sollten also häufiger mal hinterfragen, ob wir dem Partner wirklich Raum geben – im realen wie im übertragenen Sinn. Dann bekommen auch persönliche Gesten und das gesprochene Wort gleich eine ganz andere Bedeutung. Anders formuliert: Die Blumen, das Buch sowie jedes noch so profane Mitbringsel kriegen viel mehr Wert, wenn sie an zuvor Gehörtes, Gespürtes oder Gesehenes geknüpft sind.

Verknüpfen Sie Aufmerksamkeiten mit Erlebnissen

Wenn der Partner sich also aktiv an etwas erinnert bzw. sich Gedanken darüber macht, wenn uns etwas bewegt hat. Und er bzw. sie uns mit einer Geste, einem Präsent, einer „Aufmerksamkeit“ Bestätigung, Trost oder einen kleinen Moment der Achtung und Zuneigung schenkt. So ist die Geste die kleine Schwester der Aufmerksamkeit. Und die gesprochene Liebesbekundung ihr Pendant. Denn Gesten und Worte zählen umso vieles mehr, wenn sie an echte Anteilnahme gekoppelt sind.

Bleiben Sie also aufmerksam – vor allem ihren Liebsten gegenüber!

 

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